Suite for Sampler and Orchestra

Die Klänge des Samplers – aus Berlin, New York, Tokio, Lyon, St. Petersburg u.a. – umkreisen das Thema / die Randbezirke, und bestehen aus „Geräuschen“: industriellen (oder dem was in der elektronischen Umwandlung von Musik als industrielles Geräusch erscheinen kann), aus subkulturellen „Geräuschen“ und historischen Klängen, wie zum Beispiel einem Scarlatti-Zitat in der Allemande, einem barock anmutender Choral in der Gigue, und in der Chaconne den verrauschten Aufnahmen aus den 20er und 30er Jahren, die die Erinnerung an eine längst nicht mehr erfahrbare Gesangskultur jüdischer Kantoren aufrechterhalten.Mit Samples von / featuring samples of:David Moss Dense Band (#2, #3, #6), Xavier Garcia (#10), Joseph Schmidt, Ben Zion Kapov-Kagan, David Moshe Steinberg, Yehoshua Wieder, Gershon Sirota und Samuel Vigoda (#7), Entouch (#1, #9), Third Person (#4, #8), Otomo Yoshihide (#5, #8), Karl Biscuit (#8) u.a.Die Suite für Sampler und Orchester ist auch als Ensemblefassung (für 20 Musiker) bearbeitet. Besetzungsgrößen zwischen großem Orchester und Ensemble sind denkbar. In diesem Fall empfehlen wir Rücksprache mit dem Komponisten.Einige Textvorlagen für / Some of the text sources to Suite für Sampler und Orchester (nicht vertont / not set to music):Denn kaum war er über die Schwelle ins Freie getreten, da stürzte der Festsaal über den Gästen zusammen und richtete diese so zu, daß die Angehörigen, als sie die Ihren zur Bestattung bergen wollten, nicht nur außerstande waren, die Gesichter der Erschlagenen, sonder auch alle ihre Gliedmaßen zu unterscheiden. Da habe, heißt es, Simonides, weil er die Reihenfolge im Gedächtnis hatte, in der jeder seinen Platz an der Tafel gehabt hatte, den Angehörigen zu den ihren verholfen. (Quintilian, Institutio oratoria)Was jetzt diese Stelle einnimmt, sind Ruinen, aber nicht ihrer selbst, sondern ihrer Erneurungen aus späteren Zeiten nach Bränden und Zerstörungen. Es bedarf kaum einer besonderen Erwähnung, daß alle diese Überreste des alten Roms als Einsprengungen in das Gewirre einer Großstadt aus den letzten Jahrhunderten seit der Renaissance erscheinen. Manches Alte ist gewiß noch im Boden der Stadt oder unter ihren modernen Bauwerken begraben. Dies ist die Art der Erhaltung des Vergangenen, die uns an historischen Stätten wie Rom entgegentritt.(Sigmund Freud, Das Unbehagen der Kultur)