11 September 2012, Wolf Loeckle, NMZ Neue Musikzeitung
Review (de)
Zwischen Timmelsjoch und Bochum
von Cage, your operas(europeras) und arte povera Reflexen
Vor allem innovative Ideen, die ausrangierte Zechen- und Produktionsstandorte nutzen jenseits der Guckkastenbühnen und Schuhschachtelkonzertsäle punkten da – wie etwa die Macher der ruhrtriennale schlüssig und stimmig beweisen – anhand von ausverkauften Spielstätten. Was ihnen mit John Cages „Europeras 1&2“ etwa gelang, trägt lang und weit und breit. Selbst wenn den Kritikern der staatstragenden Presse die Sängerqualität nicht gerade gepasst haben mag – was bedeutet das schon angesichts der unendlich vitalen und facettenreichen Phantasie auf der Bühne und im Bild und inmitten instrumentaler und gesanglicher Umsetzung der Freiheitsideale des Erdenkers John Cage. Da entwickeln sich echte Freiräume. Und Träume emanzipieren sich mitten hinein ins Reale. Da entsteht Kunst. Neue Kunst.
on: John Cage: Europeras 1&2 (Music Theatre)