18 March 1996, Harry Lachner, Süddeutsche Zeitung
Review (de)

Untitled

"Schattenrisse der Ensemble-Mitglieder vor einer weißen Wand, die Proportionen grotesk umgekehrt; ein helles Aufglühen der beleuchteten Bankreihen; traumverlorene Bewegungen des Lichts und der Musiker - all dies sind höchst virtuos eingesetzte dramaturgische Mittel, um den tradierten Aufführungscharakter eines klassisch agierenden Ensembles zu unterlaufen. Obwohl oder gerade weil Heiner Goebbels 'Schwarz auf Weiss' vor Heiner Müllers Tod konzipiert hatte, geriet die Aufführung zum einzig adäquaten Requiem auf den Dichter. Es ist ein grandioses Stück der Trauer in einer Zeit, da alle ihre Zeichen und Formen schal und belanglos geworden sind.

on: Schwarz auf Weiss (Music Theatre)