1 January 2000
Material (de)
Inhaltsangabe
Akt I Entrada / Non sta (Vorspruch) o Chorszene im Hintergrund. Der Text spricht von der unablässigen Bewegung aller Dinge ("Nichts steht") und der gleichen Bestimmung die allem zu teil wird - unabhängig von der Richtung der Bewegung. aus "Dell’infinito, universo e mondi" (3.Dialog) von Giordano Bruno (italienisch) Suite I - Dell infinito o Renaissance-Szene im öffentlichen Raum: Man redet vom Krieg und den Bombardements, und daß sie solange dauern, so lange: "Ach, sage ich, ich hasse es wenn schöne Orte zerstört werden und Franzosen umkommen, aber was kann ich tun?" o Ein anderer betrachtet die Gleichheit von Gerade und Kreis im Unendlichen, womit er die die Übereinstimmung der Gegensätze zu beweisen sucht. Ein anderer versucht dagegen in einer undurchschaubaren Formel sein Weltbild zu behaupten und zu erklären. o Einige, die gerade noch glaubten etwas Gesichertes verstanden zu haben, verstehen jetzt gar nichts mehr: "wo bleibt denn unsere schöne Ordnung, die Stufenleiter der Natur?" aus: "Wars I Have Seen" von Gertrude Stein (englisch); aus: "De la causa, principio e uno" (5.Dialog) und "Dell’infinito, universo e mondi" (2. und 3.Dialog) von Giordano Bruno (deutsch und italienisch) Akt II Les Inachevés o Musik für vermummtes Orchester vor einem Landschaftsbild. Dialogue des morts – Leonardo da Vinci et Nicolas Poussin o Dialog über ein unsichtbares Gemälde, auf dem Schönes und Schreckliches gleichermaßen zu sehen sind: "Landschaft mit dem von der Schlange getöteten Mann" aus: "Dialogues des morts" von François Fénelon (französisch) Et c’est toujours o Tanzschule für Männer, eine Rhytmusmaschine, ein Gedicht. Von Henri Michaux, in: "La vie dans les plis" (französisch) Suite II – Tischgesellschaft o Verdunkelung. Ein Rokoko-Tableau. Das Kriegsthema wird wiederaufgenommen, man spricht vom 19. Jahrhundert und den Sternen; und darüber, daß Mondfinsternisse nur in Friedenszeiten ein Vergnügen sind. Ein langer Tisch wird installiert, an dem sich alle einfinden. Die Nacht wird als kubischer Raum beschrieben, in dem ein sisyphosartiger Kampf gegen Keller und Gewölbe den mißlingenden Versuch beschreibt, ins Freie zu finden. "Doch vielleicht wird sich die Lage eines Tages ändern". aus: "Wars I Have Seen" von Gertrude Stein (englisch); "Les travaux des Sysiphe" von Henri Michaux, aus: "Apparitions" (französisch) Suite III – Derwische o Ritueller Tanz der Derwische zur Musik von chinesischer Bambusflöte und .....(wie heißt nochmal die Trommel und woher kommt sie?) o Eine Stimme spricht leise vom Schreien - und von Falten, die uns umgeben. "Emplie de" von Henri Michaux, aus: "La vie dans les plis" (französisch) Akt III Suite IV – Triumphmarsch o Ein Spalier von Zuschauern, eine Phalanx von Trommlern, ein Triumphmarsch, die Waffen werden aufgezählt, der Triumphator wird erwartet. o Riesige Puppen werden aufgezogen, und zum Tanzen gebracht. Der Bombenmensch hat das Töten satt, er will malen. "Triumphal March" von T.S.Eliot, aus: "Coriolan", erster Teil (englisch); "Homme-bombe" von Henri Michaux, aus: "Liberté d’action" (französisch Schlachtbeschreibung Wie kann eine Schlacht beschrieben werden ? Eine Textlandschaft als Konzept für ein Gemälde. Und daß es sich auf den Bildern besser macht, wenn hinter den Pfeilen ein wenig Rauch fliegt. Aus den Pariser Handschriften (Institut de France) von Leonardo da Vinci, in: "Sämtliche Gemälde und Schriften zur Malerei" (deutsch) Suite V – Las Meninas o Frauen im Rokoko-Kostüm tanzen und drehen sich: Geschichte, die sich wiederholt, aus der niemand lernen will. o Ein Gemälde wird szenisch rekonstruiert, der Text fragt: wer blickt auf wen ? aus: "Wars I Have Seen" von Gertrude Stein (englisch); aus: "Les Suivantes" von Michel Foucault, in: "Les mots et les choses" (spanisch und französisch) Kenha hy kya o Ein indisches Lied. Der Text spricht von einer geheimnisvollen, einmaligen Begegnung, in der dem Blick eine besondere Bedeutung zukommt.. von A.R.Raahman (hindi) Temple I o Instrumentales Bild mit sechs Glocken. Alles ist orange. Il y a des jours o Intermezzo vor dem Vorhang: an manchen Tagen wirkt alles flach wie eine Leinwand. von Henri Michaux, Aus: "Tel des conseils d’hygiène à l’âme", aus: "Que je fus" (französisch) Akt IV La Fronde à hommes o Man kann die Menschen nicht loswerden. Sie sind stärker und kommen vierzig Jahre danach immer wieder zurück. von Henri Michaux, aus: Liberté d’action (französisch) Suite VI – De la Causa o Erneutes, verändertes Rokoko-Tableau. Die Gespräche und Themen der vorherigen Akte werden wiederaufgenommen: der unveränderte Schrecken des Krieges, die Wiederholung der Geschichte, die Einheit der Dinge und der Gegensätze, die Frage nach der Ordnung der Natur "Ich leugne nicht die Unterscheidung, aber ich leugne diese Rangfolge " o Stadtmodelle werden hereingetragen, betrachtet und diskutiert, ein Gewitter zieht auf, es entwickelt sich eine Rivalität der Städte, die in kriegerische Handlungen übergeht, eine Stadt wird in Brand geschossen. o Es wird aufgeräumt; man hört die vielen kleinen Geschichten, die jeder jedem unablässig erzählt: von Hunden und Hühnern, von den Gerüchten und den Nachrichten, vom Radio: "wenn jedermann dasselbe hören kann, was hat es denn für einen Zweck, zu erobern ?" aus: "Wars I Have Seen" von Gertrude Stein (englisch); aus: "De la causa, principio e uno" (5.Dialog) und "Dell’infinito, universo e mondi" (3.Dialog) von Giordano Bruno (deutsch) Suite VII – Last Supper o Ein amerikanischer Heimatabend; man singt in Hillbilly Manier vom wilden Westen. Lauter Komparative: die Sonne ist heißer, der Schnee ist weißer, das Gelächter ist lauter, die... Vom Reisen und von dessen Nutzlosigkeit ist die Rede "Berge stelle ich mir hin, wann und wo es mir paßt" Out where the west begins von Arthur Chapan und Estelle Philleo (englisch); aus: "Wars I Have Seen" von Gertrude Stein (englisch); Freight Train (traditional, englisch); Liberté d’action von Henri Michaux, aus: Liberté d’action (französisch) Temple II o Ein Raum, in dem alle gleich sind; ein ständiges Kommen und Gehen; eine Stimme resumiert die wichtigsten Voraussetzungen der Malerei " Es gibt nichts Sichtbars ohne Distanz" Aus: Lettre à Monsieur de Chambray (Rom, den 1. März 1665) von Nicolas Poussin (französisch)
on: Landschaft mit entfernten Verwandten (Music Theatre)