26 August 2013, Jutta Rinas, Hannoversche Allgemeine
Review (de)
Unterm blauen Regenbogen
In Europa erklang sie nie zuvor: Jetzt
war die Oper des genialen amerikanischen
Komponisten Harry Partch als
Eröffnungspremiere bei der Ruhrtriennale
zu hören.
"Delusion of the Fury" wurde im Vorfeld in den Feuilletons als verstörendes Musiktheater, ja sogar als "Schocker" angekündigt. Bei der Ruhrtriennale erweist die Oper sich als radikales Werk, das manchmal fremd und rätselhaft bleibt und einen doch immer wieder in seinen Bann zieht. Melodien von manchmal fast bestürzender Schlichtheit wechseln sich mit minimalistischen Rhythmen ab, die die "Musikfabrik" in atemberaubenden Tempi spielt.Ihrem Sog kann man sich kaum entziehen. Ihre einzelnen Bestandteile - Musik, Tanz, Gesang, Bühnenbild und Licht - verschmelzen in den besten Momenten zudem zu einer faszinierenden Einheit. Am Ende feiert das Publikum das 75-minütige Spektakel mit Applaus und Bravorufen.
on: Harry Partch: Delusion of the Fury (Music Theatre)