8 April 2024, Bernd Schuknecht, Rheinische Post
Portrait (de)
Heiner Goebbels spricht über seinen künstlerischen Werdegang
Der Musiker und Installationskünstler Heiner Goebbels, der mit „The Prequel“ auf der Monheim Triennale auftritt, stellte sich in der Villa am Greisbachsee den Fragen des Triennale-Kurators Thomas Venker.
[...] Einen weiteren musikalischen Erweckungsmoment erlebte er bei einem Konzert des Jazzers Don Cherry in Donaueschingen. Umgeben von damaligen Free-Jazz-Größen wie Peter Brötzmann, Han Bennink oder Manfred Schoof hatte Cherry, mit dem Goebbels später für „Der Mann im Fahrstuhl“ zusammenarbeitete, mit meditativen Klängen einer indischen Raga begonnen, deren Intimität jetzt von Goebbels am Flügel wiederbelebt wurde. „Das Stück hieß übrigens Humus, also genau das, was es für meine spätere musikalische Entwicklung war“ [...]
Alban Bergs Sonate Opus 1 markierte schließlich auch Goebbels` Mut, immer wieder neue Räume der Tonalität zu erschließen. Mit besonders großem Interesse, wurde die Arbeitstechnik des früheren Intendanten der Ruhr Triennale verfolgt. „Eine Idee zu haben, und dann in der Folge deren Ausgestaltung zu konzipieren, das interessiert mich nicht“, so Goebbels, dessen Arbeit eher als Work in Progress in Kooperation mit allen Beteiligten zu verstehen ist. [...]