17 December 1988, Peter Kümmel, Stuttgarter Zeitung
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Die Wege im Kopf
[...] In der ,,Mitte“ stellte er sein ,,Prometheus“-Hörspiel vor. Er erhielt dafür, zusammen mit Heiner Müller, den Hörspielpreis der Kriegsblinden. Hörspiel? Viel eher: Hörfilm. Goebbels hatte wäh-rend der Arbeit neun Bilder an der "Wand seines Studios hängen, die ihm zur Anregung dienten. „Optische Vorstellungen“, sagt er, „sind sehr wichtig. Ich orientiere mich oft an filmischen Techniken.“ Die Bilder‚die ihm vorschweben, sollen aber geheim bleiben: „Wenn ich sie zeige, schränke ich nur die unendlichen Vorstellungsmöglichkeiten des Hörers ein.“ Musik als Wetz- stein für getrübte Sinne. „Im Prometheus-Hörspiel“, sagt Goebbels, „legt die Musik den Text unter die Lupe, nimmt ihn auseinander und legt ihn neu zusammen.“ Passagen, die unmittelbar einleuchten (oder wohlklingen), wechseln ab mit solchen, die irritieren (oder wehtun). „Ein Stück, das in jedem Moment Sinn vermittelt, ist langweilig.“
Goebbels spricht gern von den „Wegen“, die man in seinen Stücken zurücklegen soll. „Vielleicht“, sagt er, „kann man unterwegs etwas Entscheidendes verstehen.” [...]
on: Die Befreiung des Prometheus (Audio Play)